Karl Freiherr von Ingersleben – erster Oberpräsident der preußischen Rheinprovinz(en)

August von Hardenberg und die Menschen im Rheinland 1815–1822

Spezial zum 200. Todestag des preußischen Staatskanzlers

Karl August von Hardenberg (* 31. Mai 1750 in Essenrode † 26. November 1822 in Genua) war von 1810 bis zu seinem Tod im Jahr 1822 preußischer Staatskanzler und gilt als einer der einflussreichsten Staatsmänner im 19. Jahrhundert. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Göttingen und Leipzig begann er seine Karriere im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel bevor er 1790 die schwierige Integration der Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth in preußischen Diensten übernahm und 1804 zum Außenminister aufstieg. Gemeinsam mit seinem Vorgänger Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr von und zum Stein (1757–1831) war er anschließend maßgeblich für die Umsetzung der preußischen Reformen und die Modernisierung des Staatswesens unter König Friedrich Wilhelm III. verantwortlich. Über sein Leben und Wirken, sein Verhältnis zu Stein, seine durchaus wechselhafte Rolle im preußischen Staatsministerium, seine Verantwortung für den Erfolg und das Scheitern einzelner Reformprojekte, seine dahinterstehenden gesellschaftspolitischen Ideale und verfassungsrechtlichen Vorstellungen haben sich Historiker über Jahrzehnte hinweg den Kopf zerbrochen. Dabei nahmen seine von Rückschlägen geprägten Verfassungsbestrebungen und sein Einflussverlust nach den Karlsbader Beschlüssen 1819 breiten Raum ein. Weniger beachtet wurde der Umstand, dass er diese Erfahrungen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Rheinprovinz teilte (vgl. Gall, S. 252f.).

In diesem Spezial wird daher weniger nach seiner historischen Bedeutung als „Reformkanzler“ (Hermann) Preußens als vielmehr nach seiner integrativen Funktion als leitender Verwaltungsfachmann in den preußischen Provinzen auf dem linken Rheinufer gefragt. Anlass dazu bietet sein Todestag, der für viele Rheinländer einen Grund zur Trauer darstellte und der sich in diesem Jahr zum 200. Mal jährt.

Einzelthemen

> Sein Aufenthaltsort im Rheinland: Das Schloss Engers

> Spuren, die Hardenberg in der Architektur des Rheinlandes hinterlassen hat: Das LVR-Landesmuseum Bonn und das Justizgebäude am Appellhof-Platz in Köln.

Literatur:

Gall, Lothar: Hardenberg. Reformer und Staatsmann. München 2016.

Hermann, Ingo: Hardenberg. Der Reformkanzler, Berlin 2003.

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