Die Revolution von 1848/49 im Rheinland
Revolution im Rheinland
Vor 175 Jahren waren größere Teil Europas und viele Regionen in Deutschland erfasst von den revolutionären Entwicklungen des Epochenjahres 1848/49. Gerade auch für das nicht unproblematische Verhältnis des Rheinlandes zum preußischen Gesamtstaat waren die Ereigniszusammenhänge des Revolutionsjahres von großer Bedeutung. Die umfassende Basispolitisierung und die schnellen Veränderungen der politischen Kultur an Rhein und Mosel stehen für eine auch langfristig wirkende Generationserfahrung, die auch nach dem politischen Scheitern der Revolution im Jahr 1849 nachwirkten.
In diesem Jubiläumsjahr soll dieser wichtige Komplex in Form von mehreren Specials im Laufe der kommenden Monate aufgegriffen werden.
Dabei können Sie die revolutionären Ereignisse in den großen Städten der Rheinprovinz in einer Chronik „miterleben“, die bis zum Ende der Revolution 1849 laufend erweitert wird:
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Als Datum für die Veröffentlichung des ersten Revolutions-Specials in diesem Portal wurde bewusst nicht ein nationales Datum wie der Zusammentritt der Abgeordneten in der Frankfurter Paulskirche gewählt, sondern die Erstausgabe der „Zeitung des Arbeiter-Vereins zu Köln“, die am 23. April 1848 erschien und die symbolhaft für die Politisierung breiter Bevölkerungsgruppenam Rhein stand. Die Zeitung trug das Motto „Freiheit, Brüderlichkeit, Arbeit“.
23.4.1848: Die Revolution von 1848/49 im Rheinland - ein Überblick
Am 13. und 14. August 1848 fand in Köln der erste Rheinische Demokratenkongress statt. 17 Arbeiter- und Demokratenvereine aus verschiedensten Städten der preußischen Rheinprovinz trafen sich im Stollwerck’schen Kaffeehaus in der Kölner Schildergasse. Die „Neue Rheinische Zeitung“ berichtete in mehreren Ausgaben ausführlich über das das Treffen.
13./14.8.1848: Die Neue Rheinische Zeitung und die Revolution
Im September 1848 kündigte sich das Scheitern der Revolution an. Nach der umstrittenen Abstimmung über den Waffenstillstand von Malmö in der Paulskirche kam es zu gewaltvollen Ausschreitungen. Zwei Monate später verlegte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. die preußische Nationalversammlung von Berlin nach Brandenburg. Auch im Rheinland wurde der Belagerungszustand über Städte verhängt, in denen Menschen gegen die Reaktion protestierten.
Robert Blum wurde am 10. November 1807 in Köln geboren. Er wächst am Fischmarkt in einfachen Verhältnissen auf und bildet sich unter anderem an den Universitäten Bonn und Berlin sowie am Kölner und Leipziger Theater autodidaktisch weiter. Als Schriftsteller, Publizist und Verleger wird er 1847 in den Gemeinderat der Stadt Leipzig und ein Jahr später als Abgeordneter in die deutsche Nationalversammlung in Frankfurt am Main gewählt. In der Paulskirche vertritt er demokratische Ansichten in der Fraktion Deutscher Hof. Im Zuge der Oktoberrevolution wird er nach Wien entsendet, wo er am 9. November 1848 trotz Immunität standrechtlich erschossen wird - ein Tag vor seinem 41. Geburtstag.
Mehr zu Robert Blum erfahren Sie im aktuellen "Geschichte Europa"-Podcast.