Von der französischen zur preußischen Herrschaft (1794-1814)
1794
Französische Truppen besetzen das linke Rheinufer.
1795
Vertrag von Basel. Separatfrieden Preußens mit der Republik Frankreich, in geheimer Klausel Abtretung der linksrheinischen preußischen Gebiete.
Dritte Polnische Teilung durch Russland, Österreich und Preußen. Völlige Auflösung des polnischen Staates, erhebliche Gebietsvermehrung Preußens.
1797
Herrschaftsbeginn König Friedrich Wilhelms III. von Preußen (1770-1840).
1798
Übertragung des Verwaltungs- und Justizsystems der Republik Frankreich auf die linksrheinisch besetzten Gebiete. Einrichtung von vier Departements auf dem linken Rheinufer.
1801
Frieden von Lunéville. Abtretung der linksrheinischen Gebiete an Frankreich wird vom Kaiser und den Reichsständen völkerrechtlich anerkannt.
1803
Reichsdeputations-Hauptschluss. Preußen erhält durch die Säkularisierung geistlicher Herrschaften die Bistümer Paderborn und Hildesheim, einen Teil des Bistums Münster sowie weitere Gebiete in Westdeutschland.
1804
Einführung des Code Civil (nach Gründung des Kaiserreiches in Code Napoléon umbenannt). Bis 1811 folgen vier weitere Gesetzbücher: Zivil- und Strafprozessordnung, Handels- und Strafrecht.
1806
Errichtung des Großherzogtums Berg als napoleonischer Satellitenstaat auf dem rechten Rheinufer.
Gründung des Rheinbundes von zunächst 16 deutschen Fürsten unter dem Protektorat Kaiser Napoleons I.
Entscheidende Niederlage der preußischen gegen die französische Armee bei Jena und Auerstedt.
1807
Diktatfrieden von Tilsit. Preußen verliert die Hälfte des Staatsgebiets, darunter alle Provinzen westlich der Elbe.
1808
Beginn der Preußischen Reformgesetzgebungen unter dem leitenden Minister Freiherr vom Stein. Noch im selben Jahr Entlassung Steins auf Druck Napoleons, Fortsetzung des Reformwerks unter dem Staatskanzler von Hardenberg.
1809
Hinrichtung von elf Offizieren aus dem Freikorps des Majors Ferdinand von Schill in Wesel. Schill hatte vergeblich versucht, einen Aufstand gegen die napoleonische Herrschaft auszulösen.
1812
Katastrophales Scheitern des Russlandfeldzugs Napoleons. Fast völlige Dezimierung der „Grande Armée“. Vom 5.000 Mann starken bergischen Kontingent überleben 300 Soldaten.
1813
Militärbündnis zwischen Preußen und Russland, dem Schweden und später Österreich beitreten. Die Mächte bilden eine Allianz mit Großbritannien.
Beginn der Befreiungskriege.
Entscheidende Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig, Zusammenbruch der französischen Herrschaft in Deutschland.
1813/14
Generalfeldmarschall Blücher überschreitet in der Silvesternacht mit der 1. Schlesischen Armee bei Kaub den Rhein.
Bildung von Generalgouvernements unter preußischen Beamten zur provisorischen Verwaltung der befreiten Gebiete: „Zwischen Weser und Rhein“ (1813) „Berg“ (1813), „Niederrhein“ (1814) und „Mittelrhein“.
1814
Abdankung Napoleons, Erster Pariser Friedensschluss.
Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht im Kgr. Preußen.
Beginn des Wiener Kongresses.